[Hamburg] Statistik und Schluss mit enbici.de – vorerst

Veröffentlicht: 27 Mai, 2013 in allgemein

So Freunde, das wars von meiner Seite aus, irgendwie fühlt es sich komisch an, nach zwei Wochen Normalität an meinem eigenen Schreibtisch zu sitzen und mit der gewohnten Tastatur diese Zeilen hier in den Rechner zu klickern. Zunächst erst einmal danke an die vielen Leute, die offensichtlich meinen Blog hier verfolgt haben. Etwas bedrückend ist schon die Tatsache, dass man so schnell wieder in den alten Trott hineinfindet und die Erinnerungen so langsam im Dunst des Hirns verschwinden. Wie hieß gleich die Stadt mit der seltsamen Radiostation oder der Typ mit den fehlenden Zähnen, mit dem ich in der Kneipe irgendein achtklassiges Fussballspiel gesehen hatte. Nun ja. Das Notizbuch hat sicher einige Antworten parat aber das Gefühl von da drüben ist weg.

Me_voy

Me voy. Saludos a todos y gracias para leer http://www.enbici.de

 

Trotzdem wollte ich an dieser Stelle noch eine kleine Statistik der Radfahrerei auf der anderen Seite des Teiches zusammenstellen. Vielleicht möchte mal irgendwann jemand eine ähliche Reise machen und sucht GPX-Tracks oder generelle Informationen. Einfach mir schreiben.

Die Gesamtstrecke der Tour belief sich letztendlich auf 6203km.Ging es anfangs noch flach zu so kamen etwa nach zweieinhalbtausend Kilometern überraschend die Berge, die dann auch bis zum letzten Tag nicht mehr aufhörten. Der höchste Punkt der Reise war der Abra Huayraccasa mit offiziell 5056 Höhenmetern. Mein treuer Begleiter Peter (das GPS-Gerät) sprach allerdings nur von 4970. Ich glaube eher der Technik als den Vermessungsfähigkeiten der Peruanischen Behörden. Insgesamt zählte Peter 49821 Höhenmeter Anstieg, was mich etwas wurmt denn die 50000 hätte ich schon gern voll gemacht. Aber hinterher kann man ja immer meckern. Und auch wenn ich immer behaupte, die Tour günge vom Atlantik zum Pazifik, so ist das technisch nicht ganz richtig. Der Rio de la Plata sieht bei Montevideo zwar aus wie Meer, ist aber eigtl. noch Fluss.
Jedenfalls war ich 98 Tage unterwegs, davon 66 im Sattel. Die längste Etappe war 170 Kilometer lang und nur mit 3 Litern Bier unterwegs auszuhalten gewesen. Die kürzeste Etappe hatte 40 km. Durchschnittlich gab es 91 km am Tag zu radeln jedoch kann man diesen Wert in den Anden knicken. Dort schafft man vielleicht 75km wenn man nachhaltig fahren will. Während der 470 Stunden in Radfahrklamotten machte ich etwa 100 Stunden Pause, so dass die durchschnittliche Geschwindigkeit bei etwas über 13km/h lag (peinlich, ich weiß). Der Geschwindigkeitsrekord wurde zwischen Villazon und Tupiza in Bolivien aufgestellt. Das waren 75,5 km/h – Kids, don’t try this at home. Insgesamt musste ich nur 9 Tage im Zelt schlafen. Ansonsten war immer irgend etwas anderes zu finden. Insgesamt habe ich vier Handschuhe von drei verschiedenen Paaren verloren. Anschließend habe ich mich ans handschuhlose Fahren gewöhnt. Außerdem auf der Strecke blieb mein geliebter Pullover, mein Rechenzentrum und ca. 150l Schweiß (grob geschätzt). Der Spielstand zwischen mir und den fiesen Straßenkötern steht bei 1:1, wobei ein Punkt erreicht wird, wenn der andere im Dreck liegt. Was für eine schöne Tour. Ich spreche fünf von fünf Sternen aus und empfehle allen: „Setzt Euch auf Eure Fahrräder und fahrt und fahrt und fahrt.“

Damit verabschiedet sich enbici.de bis zum nächsten Teil der Südamerika-Tour in einigen Jahren oder so. Wer fragen, Tips und oder Kritik für mich hat, der möge hier kommentieren. Ich antworte bestimmt.

Kommentare
  1. Schahnien sagt:

    Hi Robert,

    Respekt vor Deiner Leistung (trotz Durchschnittsgeschwindigkeit von 13 km/h)! Habe Deine Beiträge regelmäßig verfolgt – gut geschrieben und noch besser zu lesen!

    Viele Grüße, Schahnien (Freundin vom René).

  2. Börnd sagt:

    Hi Robert.
    Danke dass wir mit Dir reisen durften, ich hatte immer schon beim Lesen Muskelkater. Mal von der Vorstellung selbst geradelt zu sein, mal vor Lachen. Aber neidisch auf die Erfahrung bin ich trotzdem, deswegen auch von mir: RESCHBÄGGT!!!

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