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[Juliaca] Flachland und Schilf

Veröffentlicht: 29 März, 2013 in allgemein
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Peru. Desde La Paz anduve directamente a Copacabana, la ciudad mas turistica del lago Titicaca. Desde Copacabana se puede visitar la Isla del Sol en barco pequeño, un lugar importante para las Inkas. La leyenda dice que el pueblo Inka nació en esta isla. Antes de Copacabana encontré a dos Hollandeses en bicicleta tambien. Desde entonces estamos andando juntos al rumbo de Cusco.
La primera ciudad interesante de Peru estaba Puno. Acá hay las islas flotantes de los Uros. El turista puede visitar a las islas y aprender como se las construye. Muy interesante. Ahora quiero una isla flotante propia en mi jardin.

Weit vor dem Zeitplan bin ich in Peru, dem letzten Land meiner Reise, angekommen. Von La Paz war es eine 110km und eine 40km-Etappe bis Copacabana, dem Touristen-Nest am Titicaca-See und von dort noch einmal 10 km bis zur Grenze zu Peru.
Die Reise nach Copacabana verlief auf den ersten 110km bis Tiquina ereignislos, die folgenden 40 waren gespickt mit Blockaden. In Tiquina muss man an der schmalsten Stelle des Sees mit einer „Fähre“ übersetzen. Die Anführungszeichen deshalb, weil die „Fähre“ eigentlich nur ein grosser Holzkasten ist in dem ein Reisebus Platz hat und der von einem 15PS Aussenbordmotor angetrieben wird. Das Ding kriecht über das Wasser und windet sich auf den Wellen und verformt sich unter Ächzen und Knarzen dass es einem Angst und Bange wird.

Fährfahrt auf bolivianisch. In grossen Schubladen wird hier alles bis zum Reisebus transportiert

Fährfahrt auf bolivianisch. In grossen Schubladen wird hier alles bis zum Reisebus transportiert

Vor der Überfahrt traf ich Menno und Marije aus Holland, die auch mit dem Fahrrad unterwegs sind und auf der anderen Seite noch ein französisches Paar mit einem Tandem plus Anhänger und so waren wir wenigstens zu fünft auf dem Weg durch die Stein-, Dreck-, Draht- und Holzblockaden auf der Strasse. Den Blockierern geht es um den Bau einer Brücke statt der Fähren, die nach ihrer Meinung nur teuer, langsam und schlecht sind. Die Polizei war auch vor Ort, in Kampfanzug und allem Drum und Dran. Wir wurden formell vor den brandschatzenden Barrikadengängern gewarnt und so fuhren wir mulmigfühlend und langsam die Piste entlang.
Man liess uns letztendlich freundlich an allen Barrikaden passieren und war unheimlich entrüstet über die Wucherpreise, die für das Übersetzen von Fahrrädern verlangt wurden. Das Tandem war übrigens genau so teuer wie ein normales Fahrrad. Umgerechnet 1 Euro. Abzocke pur.

Der Titicaca-See oder auch der höchstgelegene navigable See der Welt, wie er in den Broschüren gern genannt wird, ist ziemlich schick. Er ist bis zu 278m tief und erstreckt sich über 160km Länge und 60km Breite. Copacabana ist der Ausgangspunkt für fast jeden Touristen auf die Isla del Sol (die Sonneninsel), wo das Inka-Reich geboren worden sein soll. Und so tuckern jeden Tag etwa 100 Touristen auf langsamen Booten die 2,5 Stunden zur Insel raus um sich in etwa das hier anzuschauen:

Der Titicaca-See - blau, ruhig, kalt

Der Titicaca-See – blau, ruhig, kalt

Ruinenlabyrinth der Inkas auf der Isla del Sol.

Ruinenlabyrinth des Inkatempels auf der Nordseite der Insel.

Spaziert man über die Insel vergisst man schnell, dass man sich in 4000m ü NN befindet. Die gelegentliche Atemknappheit erinnert aber zuverlässig an diesen Fakt. Unterwegs wird man drei Mal um ein Eintrittsgeld gebeten. Erst für die Ruinen, dann für den Weg nach Süden, dann für den Süden selbst. Das war ein bisschen seltsam.
Da ansonsten nicht viel zu tun ist in Copacabana, verliessen wir am nächsten Morgen zu dritt (die Holländer und ich) die Stadt und fuhren grinsend an etwa 50 Backpackern vorbei, die zu Fuss ihre grossen Rucksäcke über die Strecke zur peruanischen Grenze schleiften. Es geht kein Bus rein oder raus aus Copacabana. Das ist besonders jetzt in der Osterwoche äusserst ärgerlich für die Touri-Industrie dort.

Die ersten 170km in Peru fielen durch äusserste Berg- und Hügelarmut auf. Es ging im Prinzip nur flach am Ufer entlang. Puno, die erste Stadt von Interesse in Peru ist berühmt für seine schwimmenden Inseln. Der Stamm der Uro hatte damals keinen Bock auf das Expansions-Streben der Inkas und verlegte vor mehr als 500 Jahren einfach sein Leben auf schwimmende Inseln in den See. Heute fahren alle 1,5 Stunden Touri-Boote da raus und man kann sich die Inseln anschauen. Die Uros leben heute vom Verkauf von Tinneff. Trotzdem ist die Konstruktion der Inseln sehr interessant und der weiche fluffige Schilfgrund ist eine Wohltat für die knirschenden Radfahr-Knien.

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Schwimmende Insel – Modell-Ansicht für Touristen

Schwimmende Insel in echt

Schwimmende Insel in echt

Als Basis der Inseln dient ein bestimmtes Wurzelwerk, dass von Bauern aus dem Umland beschafft wird. Es wird von Stricken zusammengehalten und ist etwa 1,5m dick. Es ist so luftig, dass es schwimmt. Darüber werden etliche Lagen Schilf gepackt. Alle 15 Tage kommt eine neue Lage drauf. Auf dem Schilf stehen dann die Hütten und andere Aufbauten.
Die Wurzelbasis löst sich langsam durch die Wellen und Faulprozesse auf, gleichzeitig faulen auch die unteren Schilf-Lagen und ersetzen die verlorene Basis-Substanz. Insgesamt sind die Inseln etwa 3 Meter dick, 1 Meter befindet sich über Wasser. Eine schwimmende Insel hält etwa 50 bis 60 Jahre, dann sinkt sie. Bei Puno gibt es etwa 60 solcher Inseln und es leben und arbeiten tatsächlich pro Insel mehrere Familien drauf rum. Hauptsächlich wird Fischfang und Tinneff-Herstellung betrieben, ausserdem wird ein Grossteil der Zeit mit Schilfbeschaffung (Inselwartung) verbracht.

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Insel-Tinneff und Mariano, el gato de las islas flotantes.

Nachdem die Uros zu guter Letzt noch ein Lied für uns sangen, waren wir am Nachmittag doch froh, wieder auf dem Sattel zu sitzen und Puno adé zu sagen. Nach 45 km befinden wir uns jetzt in der Juliaca, der hässlichen Stadt in der wunderbarer Umgebung in einem akzeptablen Hotel. Morgen geht es dann weg vom Titicaca-See. Endlich wieder Hügel…

Puno am See kurz vor dem Ortsausgang

Puno am See kurz vor dem Ortsausgang