Mit ‘Tiere’ getaggte Beiträge

[Pampa de los Guanacos] Immer noch El Chaco

Veröffentlicht: 14 Februar, 2013 in allgemein
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Desde unos dias estoy recorriendo el Chaco por la ruta 16. El trafico no es tan denso, el viento no es tan fuerto, la bici esta andando bien pero la rectitud de la ruta me va a dar una ataque. Para cientos de kilometros no tenia que mover la manubrio de la bici. contó las torres electricos al lado de la ruta y reí a las señales de trafico para mantener sano. Solo unos 300km mas de ruta recta y entonces: los Andes.

Der Chaco ist eine Provinz von Argentinien im Norden an der Grenze zu Paraguay. Umgangssprachlich wird das Wort aber auch für Zentral-Südamerika verwendet. Laut Internet soll hier die wärmste Gegend des Kontinents sein mit Temperaturen im Sommer von deutlich über 40 Grad Celsius. Soweit so gut. Als ich damals recherchierte waren sich die Radreise-Experten sicher, dass es hier warm sein würde und dass die Gegend langweilig wäre und kaum Versorgungsmöglichkeiten bestehen und dass es schon eine relativ harte Strecke wäre. Um diese Information zu untermauern fragte ich während der vergangenen Etappen immer mal wieder Einheimische, was denn dort wohl zu erwarten wäre. Vielerlei Antworten gab es darauf, die wenige Gemeinsamkeiten aufweisen.
Hier die Infos der Locals:

  • Buenos Aires: Das ist undurchdringlicher Dschungel mit Mosquitos so groß wie Melonen und Malaria.
  • Santo Tomé: Der Chaco ist eine Wüste. Nur Staub und Steine. Es würde dort keiner wohnen und Nahrungsmittel? Vergiss es.
  • Posadas (nur wenige hundert Kilometer entfernt vom Chaco): 50 Grad im Schatten, da kannst Du kein Rad fahren
  • Machagai (liegt im Chaco selbst): Keine ahnung ob es am nächsten Etappenziel Wasser, Menschen, Hotels oder Kioske gibt.

Ja haben die denn alle keine Ahnung von ihrer eigenen Geografie im Lande? Das ist ja nicht auszuhalten. In google maps sieht das aus wie Buschland. So kann man sich doch nicht ruhigen Gewissens auf die Piste machen. Aber um ein für allemal die Fakten in die weite Welt zu setzen und um dem Halbwissen die Kehle durchzuschneiden stelle ich nach gut der Hälfte der Chaco-Querung folgendes fest:

  1. Das ist Pampa-Land mit grünem Buschwerk, ab und an einem Baum der Schatten wirft und hier und da ein Bächlein. Es ist nicht vollkommen trocken hier.
  2. Das Land ist platt wie eine Wasseroberfläche. Seit Tagen habe ich keinen Höhenmeter mehr gesehen.
  3. Es scheint einiges an exotischen Tieren zu geben. An der Grenze zwischen den Provinzen Chaco und Corrientes bin ich an einem 2m langen totgefahrenen Krokodil vorbei gekommen. 300 km weiter lag heute ein Ameisenbär auf der Strecke (die Viecher sind tatsächlich so groß wie Bären).
  4. Es gibt eine Bahnlinie parallel zur Ruta 16 auf die etwa alle 20 bis 50 km wie Perlen auf der Schnur Dörfer aufgereiht sind. In jedem Dorf gibt es mindestens einen Kiosk mit eisgekühlten Getränken, Alle etwa 100 bis 150 km habe ich bis jetzt auch immer Hotels gefunden. Ich möchte hier nicht unbedingt zelten (siehe Punkt 3). Die Bahnlinie ist nach einhelliger Meinung der Bevölkerung tot, heute fuhr aber ein Güterzug an mir vorüber – der Höhepunkt des Tages.
  5. Es ist warm aber die Temperaturen überschreiten die Grenze zur Unerträglichkeit nur ganz knapp. Radfahren ist also möglich, man muss nur etwa einen Liter Wasser auf 20 km einkalkulieren.
  6. Die Strecke ist totlangweilig. Es geht wirklich schnurgeradeaus über hunderte Kilometer. Man kann etwa 7 km weit sehen, das heisst man weiss immer wo man in etwa 20 Minuten sein wird. Nie wieder fahre ich hier lang.
  7. Es ist windig. Es bläst von vorne rechts, eine meiner favoritisierten Windrichtungen.
  8. Die Leute hier sind sehr nett und scheinen noch nicht so viele Radreiser gesehen zu haben.
  9. Das Essen ist hervorragend in den Comedores, wo die Landarbeiter zum Mittag einkehren – praktisch in jedem Dorf gibt es einen Comedor. Es gibt keine Speisekarte, gegessen wird was da ist. Bis jetzt das Highlight: Pastel de Carne – Kartoffelbrei gemischt mit Rinderhack und Kreuzkümmel.
  10. Die Hotels sind sehr sauber und mit Preisen zwischen 15 und 18 Eur auch gut bezahlbar. Ich schätze normalerweise steigen hier Gen-Mais-Vertreter und Traktor-Mechaniker ab.

Hier noch ein paar Eindrücke fotografischer Art und dann hoffe ich doch sehr, dass der nächste Artikel wieder spektakulärere Stories beinhaltet. Nur noch knapp 500 km bis zu den Anden. Yeah.

0km 100km 200km 300km

Es ist schwierig, das Hirn vor dem Abschalten zu bewahren. Hier einige Tips:

8 dieser Strommasten sind etwa 1 km. Zur Vorbeugung des Hirntods durch Ödnis kann man die zählen. Und plötzlich wacht man auf und ist bei 127

8 dieser Strommasten sind etwa 1 km. Zur Vorbeugung des Hirntods durch Ödnis kann man die zählen. Und plötzlich wacht man auf und ist bei 127

Ober lustige Verkehrsschilder gucken. Ist das ein Einhorn?

Ober lustige Verkehrsschilder gucken. Ist das ein Einhorn?

Hier ist eine Zone zum Aussterben von Tieren. Eigentlich eine brillante Idee schließlich will keiner aussterbende Tiere im eigenen Vorgarten.

Hier ist eine Zone zum Aussterben von Tieren. Eigentlich eine brillante Idee schließlich will keiner aussterbende Tiere im eigenen Vorgarten.

Estuve en Iguazú. Que impresionante. Tambien pasé 2 dias en Posadas con un Couchsurfer y sus amigos. Muchas gracias por todo, Leandro. Keep rocking! Y ahora estoy andando hacia el oeste. Espero que por el fin de semana voy a estar en Corrientes o Resistencia.

Nach 4 (vier!) faulen Tagen bin ich endlich wieder auf der Piste. Ihr werdet es kaum glauben aber ich hatte das Radfahren schon vermisst. Nachdem ich am Sonntag die Stadt Posadas durchstöbert hatte ging es Montag morgens nach Puerto Iguazú. Das ist eine 5,5-stündige Busfahrt, die ich hinter vier Rheinländern sitzend verbrachte. Die fühlten sich bemüßigt jeden Scheiß am Straßenrand zu kommentieren – lautstark. Ein Hotel mit dem Namen Romel? … „Hohohohoho, der Wüstenfuchs ist auch hier“ – das war so in etwa das Niveau. Glücklicherweise verfiel ich auf halber Strecke in einen Tiefschlaf und wachte erst am Ziel wieder auf, als alle anderen schon am Verlassen des Busses waren. Puerto Iguazu ist ein reiner Touristenort mit Null Sehenswürdigkeiten aber unendlich vielen Kneipen und Hostels. Eine Unterkunft war also entsprechend schnell gefunden – ein Backpacker-Hostel, Doppelstockbett unten im Sechserquartier. An der Theke erfuhr ich, dass der letzte Einlass in den Parque Nacional de Iguazu um 4 stattfindet, Zu dem Zeitpunkt war es 15:30, das konnte ich also knicken. Also hieß es abwarten, Buch lesen, Bier Tee trinken.

Am nächsten Morgen dann unter äußerster Hast das Frühstück in den Bauch gerammt und am Busbahnhof den ersten Shuttle zum Park genommen. An der Kasse waren 130 Peso fällig, Und hochmotiviert ging ich dann auf die Wanderrouten. Argwöhnisch betrachtete ich die anderen Touris in Flip Flops und unzulässiger Dschungelbekleidung (Bikini, Handtäschchen, etc.) Egal, sollen die sich doch die Füße brechen und den Mosquito-Tod sterben. Auf in die Trails! Die ersten 500 Meter Wanderweg waren asphaltiert, Die restlichen 5 km auch. Überall waren Geländer, Stege und Laufgitter. Nicht ein einziger Meter auf den Haupt-Trails führt über die berühmte rote Erde der Gegend. Hmm. Das hatte ich mir anders vorgestellt. All das ist jedoch vergessen, wenn man dann die Wasserfälle sieht. Der Rio Uruguai muss, um auf die Höhe des Rio Paraná zu kommen, schnell etwa 80 Meter Höhenunterschied wett machen. Das sieht in etwa so aus:

Wasserfall die erste

Wasserfall die erste

Wasserfall die zweite

Wasserfall die zweite

Wasserfall die dritte

Wasserfall die dritte

Warum nur ausgerechnet die Nummer 88. Schmetterling nummer 42 hätte mich mal interessiert.

Und Viecher gibt es auch ohne Ende. Aber warum nur ausgerechnet die Nummer 88. Schmetterling nummer 42 hätte mich mal interessiert.

Foto Nummer zwei schoss ich übrigens von einem Boot aus. Für 150 Extra-Tacken konnte man sich da einkaufen mit dem Hinweis „Das wird aber nass, hier ist eine Tüte für die Kamera.“ Ich habe ja kein Problem damit, nass zu werden um an einen speziellen Ort, eine Höhle zum Beispiel oder einen Strand zu gelangen. Aber nein, man wird auf der Fahrt nur so – zum Spaß – nass. Und zum Spaß werde ich mal ganz und gar nicht gerne nass.
Der Bootsmann blieb vor dem gischtendem Wasserfall stehen, sagte durch: „Jetzt die Kameras besser einpacken“ und fuhr dann 10 Meter vor und 10 wieder zurück nachdem er einen Voll-Wetterschutz angelegt hatte. Alle anderen auf dem Boot waren klatschnass, so auch ich. Als ich nachher im Schlüpper auf dem Steg stand, meine Klamotten auswrang und diese  braune Brühe aus meinen gebirgstauglichen Schuhen kippte, schlappte grinsend so eine Bikini-Tussi mit Ihren dämlichen Blümchen-Flip Flops an mir vorbei und ich dachte nur „F… D…!“ Den Rest des Tages durfte ich dann in quatschenden Schuhen verbringen. Flip Flops 1, Wanderstiefel 0 – eine traurige Bilanz. Trotzdem empfehle ich diesen Park einem jeden, der sich hier in der Nähe mal aufhalten sollte. Sowas hat man noch nicht gesehen. Der blanke Wahnsinn.

Zurück in Posadas verbrachte ich noch einen sehr angenehmen Abend bei einem Kumpel meines Gastgebers. Der ist Sound Ingenieur und vermietet stundenweise einen Proberaum in seinem Haus an Bands. Ganz ehrlich möchte ich nicht in der Nachbarschaft dieses Typen wohnen, aber das muss ich auch nicht. Und so saßen wir gemütlich im Hinterhof mit Bier, umringt von diesen gefährlichen Bäumen:

Baum oder Kaktus? Auf jeden Fall hat diese Pflanze was gegen Affen und wahrscheinlich auch zurecht.

Baum oder Kaktus? Auf jeden Fall hat diese Pflanze was gegen Affen und wahrscheinlich auch zurecht.

Wir lauschten unterdessen dem Dröhnen der Punk/Rock Band aus dem Proberaum, die einige sehr schöne Bob Marley Covers bereit hielten. In etwa so in dieser Art:

Und jetzt? Jetzt bin ich auf dem Weg in den Westen. Es sind noch etwa 1000 km bis zu den Anden, Das Restaurant Tio Bigotes (Onkel Schnurrbart) hat Internet und mittelmäßige Pizza und heute Abend penne ich wahrscheinlich in Ita Ibaté.

[Posadas] Unaufgeregt

Veröffentlicht: 3 Februar, 2013 in allgemein
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El primer parte de mi viaje por Sudamerica esta terminado. Llegué a Posadas en la provincia de Misiones despues de tres dias andando por Brasil. Visité las ciudades de Uruguaiana y Itaqui. Tuve unos problemas con el portugues pero al final era muy simple recorrer Brasil por la Ruta 472. El 30 de enero crucé la frontera a Argentina y me quedé un y medio dia en Santo Tomé. Todos los hoteles estaban llenas de gente por causa del carnaval (me dijieron) y tuve que acampar al lado del Rio Uruguay, dondo encontré unos chicos de Buenos Aires. Pasabamos mucho tiempo en la sombra intercambiando historias y tambien hicimos un asado con alguna gente de Santo Tomé. Mañana voy a las catarates de Iguazu en autobus.

Das erste und einfachste Stück der Reise ist geschafft. Ich bin ganz gut in Posadas angekommen und bei einem äußerst netten Couchsurfer untergekommen. Hier werde ich morgen mein Fahrrad zurück lassen und mit dem Bus weiter nach Norden zu den Wasserfällen von Iguazu reisen. Bereits jetzt habe ich 6000 Höhenmeter gesammelt – das war so nicht geplant. Hier sollte doch bisher alles flach sein. Seit dem letzten Artikel rollte ich drei relativ ereignislose Tage durch Brasilien, wo ich die beiden schicken Städte Uruguaiana und Itaqui kennenlernen durfte.Wer behauptet mit Spanischkenntnissen Portugiesisch verstehen zu können, lügt. Trotzdem bin ich einfach durchgekommen, auch wenn man mich vor den gefährlichen Brasilianern mehrfach warnte.

Alte Markthalle in Itaqui/Brasilien.

Alte Markthalle in Itaqui/Brasilien. Einst muss diese Stadt eine goldene Vergangenheit gehabt haben. Sie ist wunderschön und sehr baufällig.

Anschließend kehrte ich am 30.01. zurück nach Argentinien. In Santo Tomé wollte ich einen Ruhetag einlegen. Leider waren in der Stadt alle Hotels belegt, angeblich wegen Carnaval, und so musste ich mich für zwei Tage mit meinem Zelt am Flussufer des Rio Uruguay verkriechen. Es gibt einen Gratis-Zeltplatz, der gleichzeitig jeden Abend für die Stadtbevölkerung als Ruhe-Ort genutzt wird.
Auf dem Zeltplatz standen bereits drei Zelte rum. Dort wohnten Maxi, Fernando und Sebastian aus Buenos Aires bereits seit zwei Wochen. Die drei sparen sich im Winter Geld mit Nebenjobs an und reisen dann im Sommer durch ihr Heimatland. Zu ihnen gesellten sich lose weitere Typen aus Santo Tomé um am Abend den ein oder anderen Wein zu trinken und zu schnacken. Ich wurde gleich eingeladen und man brachte mir die wichtigsten Slang-Wörter im Spanischen bei. Rückblickend betrachtet war ich letztendlich froh, dass die Hotels voll waren denn das hat schon Spaß gemacht. Witzig war vor allem, dass Maxi sämtliche Toten-Hosen-Texte auswendig kannte und auch deren Bedeutung verstand. Allerdings wollte er mir nicht so recht erzählen, wie er sich die deutsche Sprache so weit näher gebracht hatte.
Abends wurde der Hut herum gereicht und jeder schmiss etwa 5 Euro rein. Davon gabs dann Asado. Asado ist vergleichbar mit unserem Grillen, nur dass die Fleischstücken auf dem Grill größer sind und nicht eingelegt werden. Der Asado-Meister (in diesem Falle Marco) salzt das Grillgut etwas und wenn es durch ist, zerstückelt er es in mundgerechte Happen und sammelt diese in einer Schüssel. Aus dieser Schüssel bedienen sich dann alle Assado-Teilnehmer. Geschmacklich liegen, aus irgend einem Grund, Welten zwischen dem Grillgut hier und dem in Deutschland. Ich weiß nicht so recht warum. Vielleicht weil das Fleisch vor dem Grillen nie eine Plastik-Verpackung gesehen hat. Nachher kam noch einer mit einem Fisch aus dem Fluss an. Der landete auch noch auf dem Grill. Perfekt.

Maestro de Asado de Santo Tomé / Corrientes (Assadomeister von Santo-Tomé)

Marco el gran maestro de asado de Santo Tomé / Corrientes (Marco der große Assadomeister von Santo-Tomé)

Camping Platz und Pferdekoppel in einem. Später kamen noch Kühe hinzu. Und diese $*&/!*-Hunde

Camping Platz und Pferdekoppel in einem. Später kamen noch Kühe hinzu. Und diese $*&/!*-Hunde

Diese Kollegen waren auch da

Diese Kollegen waren auch da

Leider hat am letzten Abend kurz vorm zu Bett gehen irgend so ein beschissener Hund an mein Zelt gepinkelt und noch leiderer hatte ich die Plane offen, so dass er so richtig schön das Innenzelt erwischen konnte. Das ist eigentlich nur ein Fliegengitter. Ich sage es mal so: das Kopfende meiner Matratze ist jetzt das Fussende. Das stank vielleicht. Zuerst dachte ich, da wäre ein totes Stinktier im Zelt. Zum Glück reise ich ohne zartbesaitete Reisebegleitung, die hier einen Anlass zu Diskussionen gesehen hätte. Mit 10 Litern Wasser und einer halben Flasche Duschbad war das Zelt vorläufig wieder bewohnbar und Fernando borgte mir zusätzlich einen Spraydose AXE. So konnte ich zumindest erst einmal schlafen, wenn auch ohne Schlafsack (der lag auf der Matte). Glücklicherweise war der Hauptteil des Equipments in den Fahrradtaschen.

Inzwischen habe ich die betroffenen Gegenstände mit Kernseife behandelt, die macht alles platt. Jetzt geht es wieder. So ein Ärger.